Realitätscheck - Was ist mit Baby noch möglich und was nicht?

15.02.2016 13:00

Während der Schwangerschaft hatte ich mir 10 Dinge vorgenommen, bei denen ich davon ausging, dass sie mit Baby nicht mehr drin sein werden. Heute sehe ich mir an, was davon wirklich nicht mehr geht und ob ich mich vielleicht total getäuscht habe... Eine ganz ehrliche Bilanz. Während ich das hier schreibe, sitze ich auf der Krabbeldecke meiner Tochter, die neben mir rumstrampelt und und alle 2 Minuten wieder bespaßt werden will. Mit einer Rassel, einem Greifspielzeug, meiner Stimme...den Post zu schreiben, kann also etwas dauern. ;)

Schauen wir uns die 10 Dinge nacheinander an.

1 - Spontanes Nonsense-Shopping

Spontan geht erstmal überhaupt gar nichts mehr. Jeder Ausflug, ja sogar jede Fahrt zum Supermarkt erfordern ein kleines Hirnjogging. Wo war nochmal M-chens dicke Winterjacke? Wir brauchen Schuhe. Die Babyschale steht noch oben. M-chen sollte nochmal gewickelt werden. Wann haben wir das letzte Mal gegessen? Muss ich eine Notration einpacken? Spontan heißt momentan bei mir, ich entscheide etwas, und ca. eine dreiviertel Stunde später können wir auch schon los - wenn ich nicht allzu viel Wert auf mein Outfit lege. ;) Wem das spontan genug ist, ja, dann kann man noch spontan sein.

Das oben stehende habe ich heute um ca. 10:30 Uhr morgens geschrieben. Kurz darauf wollte M-chen nicht mehr bespaßt werden, wollte nichts essen, wollte nicht auf den Arm, nicht kuscheln, nicht schlafen...es gab nur Geschrei. Deshalb habe ich sie in Windeseile eingepackt und bin mit ihr in den Einkaufspark gefahren. Und schon beim Anziehen der Mütze war Ruhe. Von der Krabbeldecke bis zum Auto haben wir etwa 10min gebraucht. Im Einkaufspark hatte ich eine wunderbare Stunde für mich zum Bummeln, einen Coffee to go und - Nonsense-Shopping. Ich muss mich also korrigieren, spontanes Nonsense-Shopping geht noch. Man muss nur verzweifelt genug sein. ;)

 

2 - Ausschlafen

Ahaaaaahahahaha...ahahahaha...ähm...nein.

3 - Das Kind sein

Das ist wirklich mal etwas, das sich ganz grundlegend verändert - zumindest für uns Töchter. Bevor du ein Baby bekommst hast du zuhause, egal wie alt du bist, auch mal die Möglichkeit das Kind zu sein. Und damit meine ich nicht, dass du ständig gefragt wirst, ob es dir gut geht, was du zu essen willst, ob du heute überhaupt schon etwas gegessen hast, etc... Das ändert sich nämlich auch mit Baby nicht. Aber zuhause hatte man sonst  auch in den 20ern mal die Gelegenheit, sich faul auf die Couch zu lümmeln, nutzlos in der Küche rumzustehen und Joghurt zu löffeln (oder Prosecco zu trinken ;) ) oder Ähnliches. Das ändert sich schlagartig. Denn du hast dein Kind dabei. Und das möchte bespaßt, in den Arm genommen, gefüttert, gewickelt und herumgetragen werden. Klar, das übernimmt auch die Familie gerne, aber auch dann wandert zumindest eines deiner Augen auch hinterher und überwacht, ob es dem Nachwuchs auch gut geht. Adee, schönes, unbeschwertes Sich-Langweilen.

4 - Romantischer Ausflug zu Zweit 

Seit wir ein Baby haben, waren wir genau zweimal als Duo unterwegs - einmal auf einer Geburtstagsfeier, einmal im Kino. Das ist eine bescheidene Bilanz für 4 1/2 Monate, das weiß ich. Leider haben wir aber unsere Familien nicht in der Nähe, so dass wir schnell eine würdige Vertretung parat hätten. Einen fremden Babysitter will ich für so ein kleines Würmchen noch nicht beauftragen... Nun war der Kinobesuch eher kurz und die Geburtstagsfeier haben wir nach etwa 2 Std verlassen, da ich einen Anruf mit viel Babygeschrei im Hintergrund bekommen habe. :-/ Die kleine Maus ist überwiegend mich gewohnt - obwohl wir viel unterwegs sind - und daher noch sehr verunsichert wenn sie bei jemand anders länger als 2 Stunden bleiben soll. Aber auch das wird sich irgendwann legen. Momentan heißt es aber für die romantische Auszeit noch - Fehlanzeige! :-/

5 - Ein mehrgängiges Dinner genießen

Was habe ich tolle, ausgiebige Dinner mit interessantem Essen geliebt!!! Momentan allerdings interessiert mich das überhaupt nicht. In einigen Restaurants könnte man das wohl auch mit Baby genießen, aber mir fehlt da gerade jedes Interesse. Die Kilos sollen ja runter und nicht wieder rauf, hehe :) Also obwohl grundsätzlich vielleicht möglich, kein Bedarf!

6 - Stunden im Bad verbringen

Ich sehe momentan aus wie eine Mischung aus einer gealterten Bibi Blocksberg und deren Besen Kartoffelbrei, vielleicht beantwortet das eure Frage. Die Haare sind kurz und brauchen daher weniger Zeit, stehen aber an schlechten Tagen in alle Richtungen davon. Den Grundeinsatz an Cremes schaffe ich gerade noch, aber in Ruhe ein Tegelchen nach dem anderen anwenden? Keine Chance! Da hat meine Tochter ganz andere Vorstellungen, womit Mama ihre Zeit verbringen soll. :) :)

7 - Weiße Klamotten tragen

Erstaunlicherweise geht das noch ganz gut! Die Spuckflecken merkt man auf weißen Shirts sogar weniger als auf dunklen. :) Aber gerade fangen wir mit Karottenbrei an - das dürfte sich also bald ändern.

8 - Zeit für Beauty-Termine

In den letzten drei Wochen habe ich es nicht nur zum Friseur, sondern auch zur Wimpern-Verlängerung geschafft. Beide Male Freitags am späten Nachmittag wenn mein Mann schon früher von der Arbeit weg konnte. Mit einem Minimalaufwand an Orga ist das also sehr wohl zu schaffen! Alles geht vielleicht nicht, aber wenn man sich auf ein oder zwei Dinge konzentriert, geht das alles prima.

9 - Sich über den Kugelbauch freuen

Ja das geht wohl mit Sicherheit nicht mehr. ;) Da ich beschwerdelos und glücklich schwanger war, habe ich den Kugelbauch in der ersten Zeit tatsächlich ein bißchen vermisst. Vor allem M-chens Tritte und das Träumen davon, wie sie wohl ist und wie sie wohl aussehen wird. Es war schön, zu zweit zu sein und einfacher sich um sie zu kümmern und sie zu beschützen als jetzt, wo sie allen äußeren Einflüssen ausgesetzt ist. Aber so ist das eben! Ich bin froh dass ich mir immer wieder bewusst Zeit genommen habe, die Kugelbauch-Zeit zu genießen.

10 - Ins Kino gehen

Relativ früh, ich glaube in M-chens 3. Lebensmonat, haben wir es geschafft, uns mal für 2-3 Stunden abzuseilen und den neuen Bond zu gucken. Das tat einerseits gut, andererseits war ich zum Schluss des Films schon stark auf zuhause konzentriert und darauf, ob es dem Baby gut geht. Auch jetzt kann ich mir aber gut vorstellen, die Kleine für diese kurze Zeit bei meinen Eltern zu lassen (die vorher natürlich erstmal "einfliegen" müssten). Kino gehen funktioniert also nach wie vor.

Das war also mein Realitätscheck der 10 Dinge, die ich in der Schwangerschaft unbedingt noch machen wollte bevor ich ewig nicht dazu komme. Und der fällt gar nicht so erschreckend aus, finde ich. Vieles ist möglich, wenn man gut organisiert ist und sich die Freiheiten auch zugesteht - was ich wichtig finde. Und an den Tagen, an denen nichts von allem funktioniert, kann man sich bestimmt über das eine oder andere Lächeln vom Nachwuchs freuen oder über die neue witzige Grimasse, die Baby schneiden kann. ;)

 

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